Beeinflusst das Holzfeuer die Kaffeebohnen?
"Viele Leute denken, dass Holz selbst oder der Rauch dem Kaffee Geschmack verleihen. Tatsächlich ist es aber nicht so, wie wenn man Fleisch räuchert."
Wichtiger ist die natürliche Wärme die das Holzfeuer abgibt, denn wie bei einem Gasröster hat auch die Holzflamme keinen direkten Weg zur Bohne.
Führt Kaffeerösten mit Gasheizungen zu einer feuchten, Elektroheizungen zu einer sehr trockenen Hitze. Holz hingegen erzeugt eine natürliche, trockene Wärme und verstärkt die Aromen in den Bohnen. Das Ergebnis ist weniger Säure im Kaffee, weicher und milder Geschmack und mehr Crema (Kaffeeschaum).
Der Hauptunterschied zwischen Holz- und herkömmlichen Gas- und Stromröstern liegt in der Qualität der Holzwärme und der Röstzeit. Während herkömmliche Röster etwa 15 bis 18 Minuten (Industrie-Röster bei 900 Grad nur 2 Minuten) benötigen, dauert es bei Trommelröstern mit Holzfeuer bis zu 25 Minuten.
Die Feuchtigkeit im Buchenholz macht das, was man als sanfte Hitze bezeichnet und stoppt so die Trocknungsphase des Röstens. Damit verlängert sich der ganze Röstprozess, wodurch die natürlichen Lipide im Inneren erhalten und deutlich mehr natürliches Öl in den Bohnen selbst bleibt.
Viele Röster verfolgen den Röstvorgang mittlerweile elektronisch mit Laptops und Profiling-Software.
"Bei Caffé del Gianni rösten wir mit unseren Sinnen, achten auf Geruch, Geräusch und das Aussehen der Bohnen. Wir rösten nicht nach Profil, wir sehen und hören zu. wir sind überzeugt davon, dass das auch alle in der Tasse schmecken können!"
Alle grünen Kaffeesorten werden getrennt geröstet, denn jede Kaffeesorte hat nach den einzelnen Herkunftsländern und Kaffeefarmen ihre eigene Charakteristik. Die Mischung erfolgt erst nach der Röstung und nennt sich Kaltmischung (Stile Veneziano).